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Arbeitsgruppe Ökologie der Pflanzen
- Klimawandel und Vegetation -
PD Dr. Manfred Forstreuter

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M. Forstreuter

Bachelorarbeit

M.C.Roy (2023) Verändern Eiablagen des Ulmenblattkäfers auf Blättern der Feldulme die Produktion kondensierter Tannine zur Verteidigung gegen Larvalfraß?, Bachelorarbeit, FU-Berlin

Zusammenfassung

Umweltstimuli, die auf einen bevorstehenden Stress hindeuten, können die pflanzliche Abwehr z. B. gegen Herbivorie steigern. Dieses Phänomen wird Priming genannt. Austel et al. (2016) haben nachgewiesen, dass die nach vorhergehender Eiablage verstärkte Verteidigung der Ulme, Ulmus minor, zu einem reduziertem Gewicht der Ulmenblattkäfer, Xanthogaleruca luteola, und einem geringeren Anteil Weibchen in der Folgegeneration führt. Insbesondere die nach Eiablage erhöhte Aufnahme des Kaempferol-Derivats Robinin führt zu einer erhöhten Mortalität der Blattkäferlarven. Schott et al. (2022) wiesen in der Folge nach, dass der unter anderem zu Robinin führende PhenylpropanoidSyntheseweg bei Fraß nach einer Eiablage hochreguliert wird. Welche weiteren Produkte dieses Synthesewegs die durch Eiablage gewarnte Ulme gegen die Ulmenblattkäfer einsetzt, ist unbekannt.
In dieser Bachelorarbeit wurde untersucht, ob kondensierte Tannine oder ihre Vorstufen, welche fresshemmende und toxische Eigenschaften aufweisen, nach Eiablage vor Fraß des Ulmenblattkäfers in veränderter Konzentration vorliegen und somit an der Verteidigung der Ulme beteiligt sein könnten.
Eine vorhergehende Eiablage führte nach einsetzendem Larvalfraß weder bei den kondensierten Tanninen noch bei ihren monomeren und dimeren Vorstufen zu einer signifikanten Veränderung der Konzentration. Eine Beteiligung dieser Produkte des Phenylpropanoid-Synthesewegs an der induzierten Verteidigung gegen Larven des Ulmenblattkäfers nach Priming durch Eiablage war daher nicht nachweisbar.



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Stand:02.04.2024 Autor:Manfred.Forstreuter@fu-berlin.de Haftungsausschluss