Zusammenfassung
Der Einsatz von Stickstoffdüngemitteln kann zu ökologischen
Belastungen führen und verursacht zusätzlichen Kostenaufwand
bei der Bewirtschaftung von Kurzumtriebsplantagen. In bisherigen Untersuchungen
auf Pappelplantagen des Leibniz-Instituts für Agrartechnik Potsdam
Bornim e.V. (ATB) konnten beim Anbau von Pappeln im Kurzumtrieb infolge
zusätzlicher Stickstoffgaben keine wesentlichen Unterschiede in
den Erträgen beobachtet werden. Um Informationen über den
Verbleib des Stickstoffs im Ökosystem zu erlangen, wurden in der
vorliegenden Arbeit auf einem Versuchsfeld, auf dem ein Anbau von Pappeln
im 2-jährigen Rotationsintervall erfolgt, Untersuchungen der Feinwurzeln,
der Blätter sowie des Bodens bei unterschiedlicher Stickstoffdüngung
vorgenommen. Des Weiteren wurde die Auswirkung der Stickstoffdüngung
auf den Mykorrhizierungsgrad der Feinstwurzeln untersucht. Die Düngung
erfolgte in den Varianten 0, 25, 50 und 75 kg N ha-1 a-1. Eine Variante
der Düngungsstufe 50, bei der die Parzellen von Unkraut befreit
wurden, diente dazu, den Einfluss der Begleitflora zu untersuchen.
Feinwurzelbiomasse sowie Feinstwurzeloberfläche der Pappeln wiesen
infolge der Stickstoffdüngung gegenüber der düngungsfreien
Variante keine eindeutigen Unterschiede auf. Eine Stickstoffdüngung
scheint ferner keinen Einfluss auf den Mykorrhizierunsgrad der Feinstwurzeln
zu haben. Stickstoffgehalte der Feinstwurzeln zeigten sich nur nach
Düngung mit 75 kg N ha-1 a-1 erhöht. Eine Erhöhung der
Bodenstickstoffgehalte konnte nur in oberflächennahen Horizonten
der D&üngungsstufen 50 und 75 festgestellt werden. Die Ergebnisse
der Blattanalyse deuten darauf hin, dass die Pappeln der gedüngten
Parzellen in der Lage waren, den zusätzlichen Stickstoff aufzunehmen.
Diese zeigten signifikant erhöhte Blattstickstoffwerte. Die zusätzliche
Stickstoffverfügbarkeit resultierte in einer vermehrten Bildung
von Blattfläche, es zeigte sich jedoch keine erhöhte Produktion
von Blattmasse. Ein stark gesteigertes Wachstum der oberirdischen Biomasse
ist aus diesem Grund auf der Pappelplantage infolge von Stickstoffdüngung
nicht zu erwarten.