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Fach Botanik - Klimawandel und Vegetation -
PD Dr. Manfred Forstreuter

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M. Forstreuter

Examensarbeit

Anneke Bechmann (1999) Wirkungen des atmosphärischen CO2- und Wasserdampfpartialdruckes auf den Gasaustausch von Gehölzen am Beispiel der Buche, Staatsexamensarbeit, TU-Berlin

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wurden die Wirkungen des atmosphärischen CO2- und Wasserdampfpartialdruckcs auf den CO2-/H2O-Gaswechsel von Gehölzen am Beispiel der Buche untersucht. Hierzu wurden mit Hilfe eines Kompakt Miniküvetten-Systems (Typ CMS-400, Walz) und einer Gasmischanlage (Typ GMA-2, Walz) Gaswechselmessungen an Blättern von Fagus sylvatica L. durchgeführt.

Juvenile Buchenbestände wuchsen 4 Jahren lang in zwei Mini-Gewächshäusern unter atmosphärischer (350 µmol mol-1 ) bzw. erhöhter CO2-Konzentration (700 µmol mol-1 ) auf. Messungen an insgesamt 34 Blättern von unterschiedlichen Pflanzen, davon 16 aus erhöhter CO2-Wachstumskonzentration, ergaben keine signifikanten Unterschiede bezüglich Blattfläche, Gewicht oder SLA. Unabhängig von den CO2-Aufwuchsbedingungen beschreibt die Lichtabhängigkeit eine Sättigungskurve. Der Effekt einer höheren Photonenflussdichte auf An macht sich besonders deutlich im unteren Bereich der Strahlungsintensitäten bemerkbar.

Die An/Ca- bzw. An/Ci-Kurven zeigen, dass die Steigerungsrate der Nettophotosynthese bei sättigendem CO2mehr als 170 % beträgt. Der CO2-Kompensationspunkt liegt für Blätter aus erhöhter CO2-Wachstumskonzentration signifikant höher. Eine kurzzeitige Verdoppelung der atmosphärischen CO2-Konzentration steigert die Nettophotosyntheseraten erheblich. Dabei lagen die prozentualen Zuwachsraten für Blätter aus erhöhten CO2-Wachstumsbedingungen signifikant höher. Die Blattleitfähigkeit für CO2nimmt mit zunehmender CO2-Messkonzentration ab. Statistisch signifikante Unterschiede zwischen den beiden Mini-Gewächshäuser existieren bezüglich der Leitfähigkeit für CO2nur bei einer CO2-Messkonzentration von 700 µmol mol-1 .

Der Wasserdampfpartialdruck bzw. die Wasserdampfdruckdifferenzen zwischen Blatt und Umgebungsluft verändern die CO2-Effektkurven. Bei höherer VPD schließen die Stomata, woraufhin die stomatäre Leitfähigkeit sinkt. Dieser Trend macht sich stärker bei niedrigeren CO2-Konzentrationen bemerkbar. Als Folge der reduzierten Stomataöffnungsweite verringert sich auch die Nettophotosynthesekapazität. Ein Vergleich der Wachstums-bedingungen legt nahe, dass möglicherweise ein dauerhaft erhöhter CO2-Partialdruck die Auswirkungen von VPD auf den Gaswechsel reduzieren könnte.

Nach vierjährigem Wachstum unter erhöhter CO2-Bedingungen ist keine Akklimatisation des Photosyntheseapparates an erhöhtes CO2festzustellen. Junge Bäumchen der Gattung Fagus sylvatica L. nutzen das verbesserte CO2-Angebot und produzieren auf der Grundlage einer erhöhten Photosyntheserate mehr Biomasse als unter derzeit atmosphärischen Bedingungen.

Statistik zurueck Stand: 19.10.2004 Autor:M.Forstreuter@tu-berlin.de