Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wurde das Wachstum und der Gaswechsel von
Avicennia marina bei fünf verschiedenen Salinitäten (0,6%,
1,5%, 2,4%, 3,4% und 4,5% NaCl) untersucht.
Neben regelmäßigen Wachstumsmessungen an den Pflanzen wurden
mit einem offenen Gaswechselmesssystem die Photosyntheseleistungen und
Blattleitfähigkeiten einzelner Blätter erfasst. Am Ende des
Versuchszeitraums wurden die Pflanzen geerntet und eine Analyse der
Biomasse durchgeführt.
Die Pflanzen zeigten deutliche Wachstumsunterschiede. Das größte
Wachstum zeigte Avicennia marina bei der Salinität von 1,5% NaCl.
Sowohl unter den höheren Salinitäten (2,4%, 3,4%, 4,5% NaCl)
als auch bei der niedrigsten Salinität (0,6% NaCl) war Wachstum
reduziert. Die Ergebnisse aller Wachstumsparameter (Pflanzenhöhe,
Stammdurchmesser, Phytomasse, Gesamtblattfläche pro Pflanze und
Einzelblattfläche) zeigten eine einheitliche Tendenz. Mit der Erhöhung
der Salinität von 0,6% auf 1,5% NaCl wurde das Wachstum gesteigert.
Bei weiterer Erhöhung der Salinität (von 1,5% auf 4,5% NaCI)
nahm das Wachstum ab. Die Pflanzen der Salinitäten 3,4% und 4,5%
NaCl waren signifikant kleiner, hatten dünnere Stämme, kleinere
Blätter und weniger Biomasse als die Pflanzen der Salinität
1,5%.
Als Anpassungsmechanismus wurde die vermehrte Ausbildung von Feinwurzeln
bei hohen Salinitäten gezeigt. Das eingeschränkte Wachstum
der Pflanzen bei geringer Salinität bestätigte die Ausweisung
von Avicennia marina als obligaten Halophyten.
Die Pflanzen zeigten deutliche Unterschiede in ihren Gaswechseleigenschaften.
Bei atmosphärischer CO2-Konzentration hatten die Pflanzen der Salinität
1,5% NaCI die höchsten Nettophotosyntheseraten und Blattleitfähigkeiten.
Mit steigender Salinität (2,4% -4,5% NaCl) nahmen diese deutlich
ab. Die Nettophotosyntheserate der Pflanzen bei der Salinität 4,5%
NaCl war 45% niedriger als die der Population bei 1,5% NaCl.