Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen erhöhter
CO2-Konzentration auf die Verteilung nichtstrukturbildender
Kohlenhydrate innerhalb der Buchen (Fagus sylvatica L.). In einem
ersten Versuchsansatz wuchsen 1½ Jahre alte Buchen drei Jahre
in Mini-Gewächshäusern unter 350 und 700 µmol mol-1
CO2. Bei diesen Versuchspflanzen wurden neben den Kohlenhydratgehalten
zusätzlich der Kohlenstoff- und Stickstoffgehalt bestimmt. Im zweiten
Versuchsansatz wuchsen wenige Wochen alte Buchenkeimlinge drei Monate
in Klimakammern unter 350 und 700 µmol mol-1 CO2
auf.
Die Trockenmassen der Buchen waren nach Wachstum
unter verdoppelter atmosphärischer CO2-Konzentration
gegenüber den Kontrollpflanzen (350 µmol mol-1
CO2) erhöht. Das Wachstum der Wurzeln wurde besonders
gefördert.
Die Konzentrationen der untersuchten nichtstrukturbildenden
Kohlenhydrate waren unabhängig von der CO2-Konzentrationen.
Die absoluten Gehalte der nichtstrukturbildende
Kohlenhydrate waren in den bei verdoppelter CO2-Konzentration
gewachsenen Pflanzen proportional zur Steigerung der Trockenmassen erhöht.
Die D-Glucose- und D-Fructosekonzentrationen wiesen
in den Organen der Pflanzen kaum Unterschiede auf. Die Saccharosekonzentrationen
waren bei den vierjährigen Buchen des ersten Versuches in den Wurzeln
am höchsten und im Stamm am niedrigsten. Dagegen zeigten die dreimonatigen
Buchenkeimlinge eine relative Gleichverteilung zwischen den einzelnen
Organen. Die hohen Konzentrationen und Gehalte an Saccharose in den
Wurzeln deuteten auf einen Saccharosestau hin. Die höchsten Stärkekonzentrationen
waren vor allem im Stamm und in den Haupt- und Nebenwurzeln zu finden,
so daß der Stamm eine starke Assimilatsenke darstellt und als
remobilisierbarer Kohlenhydratspeicher dient.
Der Kohlenstoffanteil war unabhängig vom Pflanzenorgan
und von der CO2-Konzentration. In den Knospen und Feinwurzeln
waren unabhängig von der CO2-Konzentration die höchsten
Stickstoffkonzentrationen zu finden. Die absoluten
Stickstoffgehalte waren bei den unter
700 µmol mol-1 CO2 gewachsenen Buchen gegenüber
den Kontrollpflanzen erhöht. Das C/N-Verhältnis nahm ab.
Die Ergebnisse der Arbeit belegen, dass Fagus sylvatica L.
auf eine steigende CO2-Konzentration mit vermehrtem Wachstum
reagiert. Dabei erhöhen sich die Konzentrationen der nichtstrukturbildenden
Kohlenhydrate nicht. Die Buche ist somit eine Baumart, die auf die erhöhte
Produktion von Assimilaten in den Blättern mit einer Vergrößerung
der Kohlenhydratsenken reagiert und daher von der steigenden CO2-Konzentration
profitiert.