Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen veränderter
atmosphärischer CO2-Konzentrationen auf die Aktivität
der Invertase und die Verteilung der Kohlenhydrate bei jungen Buchen.
In einem ersten Versuchsabschnitt (Juni 1999) wurden fünf sechsjährige
Rotbuchen (Fagus sylvatica L.), die aus einer Baumgruppe auf
dem Gelände des Institutes für Ökologie ausgesucht wurden,
untersucht. Das Ziel dieser Versuchsreihe war die Untersuchung der Kohlenhydratverteilung
unter derzeit ,,natürlichen“ atmosphärischen CO2-Konzentrationen.
Außerdem erfolge die Bestimmung der Trockenmasse der frischen
Rinde.
In einem zweiten Versuchsabschnitt (Juli 1999) wurden jeweils drei
sechsjährige Rotbuchen (Fagus sylvatica L.) aus zwei unterschiedlichen
Mini-Gewächshäusern untersucht. Seit fünf Jahren sind
diese Bäume einer ,,künstlich“ hergestellten, konstanten
CO2-Konzentrationen von 350 bzw. 700 µmol mol-1
ausgesetzt. Bei diesen sechs Bäumen wurden ebenfalls der Kohlenhydratgehalt
sowie die Aktivität der Invertase untersucht. Zusätzlich wurde
die Trockenmasse der frischen Rinde ermittelt.
In der vorliegenden Arbeit wurde bei den Freilandbäumen nach
der Exsudation der Rinde nachgewiesen, dass sich die Saccharose im Phloemexsudat
und nicht in der Rinde befindet. Der geringe Saccharose-Gehalt sowie
der hohe Gehalt an D-Glucose und D-Fructose in der Rinde führten
zu der Schlussfolgerung, dass die Saccharose durch das Enzym Invertase
gespalten wurde. Allerdings deutete das Vorkommen von D-Glucose und
D-Fructose im Phloemexsudat auf eine Verunreinigung durch Zellinhalt
hin.
Die Untersuchungen der Buchen bei 350 und 700 µmol mol-1
CO2 ergaben, signifikant höhere Unterschiede bei den
Buchen bei 700 µmol mol-1 CO2 in Bezug auf
die Trockenmasse, die Saccharose-Gehalte und die NC-Gehalte. Die Ergebnisse
dieser Arbeit belegen, dass sich ein erhöhter CO2Gehalt
auf die Trockenmasse und Kohlenhydratgehalte auswirkt. Es konnte gezeigt
werden, dass ein hoher Saccharose-Gehalt in der frischen Rinde niedrige
Gehalte von D-Glucose und D-Fructose zur Folge hat und dass die Saccharose-Gehalte
zur Stammbasis hin zunehmen. Es wurde mit Hilfe der dafür zur Verfügung
stehenden Methode Invertaseaktivität in der frischen Rinde (350-Buchen:
100%; 700-Buchen: 100%) und in der Rinde nach der Exsudation (350-Buchen:
86,2%; 700-Buchen: 94,4%) bei den MiniGewächshausbuchen gemessen.
Im Phloem wurde kaum nachweisbare Aktivität gemessen (350-Buchen:
9,6%; 700-Buchen: 4,8%). Das bestätigt die Richtigkeit der angewandten
Methode. Eventuelle Abänderungen, wie sie unter 5.1.2 diskutiert
wurden, sollten bei zukünftigen Analysen noch einmal überdacht
und gegebenenfalls berücksichtigt werden.