Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen eines erhöhten
CO2-Angebotes auf die Photosynthesepigmente von Gehölzen.
Dazu wurden die Chlorophyll a und b-Gehalte in Blättern von jungen
Rotbuchen (Fagus sylvatica L.) bestimmt, die in Mini-Gewachshäusern
unter 350 und 700 µmol mol-1 CO2, sowie
im Freiland aufgezogen wurden. Hierzu wurde eine geeignete Methode zur
Quantifizierung von Chlorophyll a und b mit N, N-Dimethylformamid als
Extraktionsmittel etabliert.
Der Gesamtchlorophyllgehalt bezogen auf Trockenmasse
von Fagus sylvatica L. war im saisonalen Verlauf bei doppelter atmosphärischer
CO2-Konzentration (700 µmol mol-1) gegenüber
den Kontrollpflanzen unter 350 µmol mol-1 CO2
nicht signifikant unterschiedlich.
Auch bezogen auf die Blattfläche ergaben sich
zwischen den beiden Mini-Gewächshäusern (350 und 700 µmol
mol-1 CO2) keine signifikanten Unterschiede im
Chlorophyllgehalt.
Der Chlorophyllgehalt lag in den Sonnenblättern
der doppelten CO2-Konzentration gegen Ende der Vegetationsperiode
tendenziell niedriger als bei Sonnenblättern unter 350 µmol
mol-1 CO2. Schattenblätter
zeigten keine von der CO2-Konzentration abhängigen Veränderungen
im Chlorophyllgehalt.
Die im Freiland aufgezogenen Pflanzen zeigten gegenüber den im
Mini-Gewächshaus unter 350 µmol mol-1 CO2
aufgezogenen Jungbuchen teilweise schwach signifikante Unterschiede
im Chlorophyllgehalt.
Auch das Chlorophyll a:b-Verhältnis in den Sonnen-
und Schattenblättern von Fagus sylvatica L. unterschied sich zwischen
den CO2-Varianten nicht.
Als mögliche Gründe für das Ausbleiben eines“ CO2
Effektes“ auf die Chlorophyllentwicklung werden die Prozesse der
Photorespiration, die Effizienz der photosynthetischen Energiekonvertierung
und das Phänomen der ,,Senken-Limitierung“ (,,sink-limitation“)
diskutiert.