Zusammenfassung
Seit dem Jahr 2004 ist bekannt, dass der phytopathogene Schlauchpilz
Splanchnonema platani Schädigungen im Astbereich der Platane
in Deutschland hervorruft. Befallene Bäume neigen zu verstärktem Aststerben
und Astbrüchen, was eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellt.
Mittlerweile ist dieses Phänomen, welches den Namen "Massaria-Krankheit"
erhielt, in der Baumpflegeszene in aller Munde. Im Rahmen dieser Diplomarbeit
konnte durch Laborversuche geklärt werden, welche Nährmedien für eine
erfolgreiche Kultivierung des noch recht unbekannten Pilzes am geeignetsten
sind. Zudem konnte bestätigt werden, dass die abiotischen Faktoren Temperatur
und Licht einen Einfluss auf das Wachstum von Splanchnonema platani
haben. Als optimalste Wachstumstemperatur konnte 28 °C bestimmt werden.
In einem "Holzklötzchen"-Versuch wurde einerseits der pilzliche Abbau
von Platanenholz an Prüfkörpern eindeutig nachgewiesen, andererseits
deutet der Versuch auch an, dass neben einer Temperaturabhängig des
Holzabbaus auch eine Abhängigkeit von der Holzfeuchtigkeit zu bestehen
scheint. Da neben den abiotischen Einflussfaktoren auch die biotischen
nicht vernachlässigt werden sollten, wurde zusätzlich die Fauna in den
Fruchtkörpern des Pilzes analysiert. Es zeigte sich, dass diese fast
ausschließlich von einer einzigen Milbenart besiedelt werden. Darüber
hinaus konnte anhand zahlreicher Freilandbeobachtungen wichtige Daten
zur Verbreitung des Pilzes in Berlin und Norddeutschland gesammelt werden.
Ungeklärt bleibt weiterhin die Tatsache, weshalb das Auftreten des Pilzes
in jüngster Vergangenheit in Deutschland so massiv zugenommen hat.