Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Auswirkungen erhöhter
CO2-Konzentrationen auf die Rotbuche (Fagus sylvatica
L). Von den Rotbuchen wurden die Blattflächen der Primär-
und Folgeblätter bestimmt, die Spezifische Blattfläche berechnet
und Kohlenhydratanalysen der Primärblätter durchgeführt.
Die wenigen Wochen alten Fagus sylvatica-Keimlinge wuchsen unter
konstanten Bedingungen (konstante Temperatur, Photonenflussdichte und
relative Luftfeuchtigkeit) in Klimakammern. Die Versuchsdauer betrug
68 Tage. Während dieser Zeit wurden die Keimlinge in einem ,,Switch-Versuch“
unterschiedlichen CO2-Konzentrationen ausgesetzt (zwischen
350 und 850 µmol mol-1 CO2).
Die Primärblattfläche der Bäumchen
der hohen CO2-Varianten war gegenüber der Primärblattfläche
der niedrigen CO2-Variante erhöht. Die Blattfläche
der Folgeblätter war dagegen bei den Bäumchen der niedrigen
CO2-Varianten größer.
Die SLA-Werte gingen zwischen dem 49. und 60. Versuchstag
zurück. Die Bäumchen, die zwischen dem 51. und 61. Versuchstag
den hohen (700 bzw. 850 µmol mol-1) CO2-Konzentrationen
ausgesetzt waren, zeigten gegenüber den anderen Bäumchen einen
stärkeren Rückgang der SLAWerte. Die Blätter der Bäumchen
mit niedrigeren SLA-Werten beinhalteten mehr Saccharose und Stärke
pro Flächeneinheit.
Die D-Glucose- und D-Fructose-Gehalte in den Primärblättern
waren zwischen den CO2-Varianten nicht signifikant verschieden.
Auch zwischen den drei Ernteterminen gab es trotz unterschiedlicher
CO2-Konzentrationen keine signifikanten Unterschiede in den
D-Glucose- bzw. DFructose-Gehalten. Die Saccharose-Gehalte
der verschiedenen CO2-Varianten unterschieden sich ebenfalls
nicht signifikant. Die Saccharose-Gehalte der drei Erntetermine waren
trotz unterschiedlicher CO2-Konzentrationen nicht signifikant
verschieden. In Abhängigkeit der Größe des Stärkepools
waren die Werte jedoch teilweise erhöht. Die Stärke
Gehalte in den Primärblättern der Bäumchen der
hohen CO2-Vanianten waren fast überall signifikant höher
als in den Primärblättern der niedrigen CO2-Varianten.
Bedingt durch die verschiedenen CO2-Konzentrationen traten
zwischen den drei Ernteterminen signifikante Unterschiede in den Stärke-Gehalten
der Primärblätter auf.
Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die Rotbuche (
Fagus
sylvatica L.) auf eine Steigerung der CO
2-Konzentration
mit einer vermehrten Akkumulation von Stärke in den Primärblättern
reagiert. Zeitlich etwas verschoben kam es aber auch zu einem Anstieg
der Gehalte des Transportzuckers Saccharose, was auf eine erhöhte
Aktivität der Sinkorgane bei höherer CO
2-Konzentration
deutet. Diese erhöhte Aktivität hängt jedoch mit einem
vermehrten Wachstum zusammen. Die Rotbuche ist demnach eine Baumart,
die auf steigende CO
2-Konzentrationen mit einem vermehrten
Wachstum reagiert und deshalb von einer steigenden atmosphärischen
CO
2-Konzentration profitieren kann.