Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit jahrringanalytischen Untersuchungen
an Buchen im Raum Berlin. Dazu wurden von drei Standorten Proben von
Buchen im Alter von 56 bis 124 Jahren entnommen. Aus Berlin-Dahlem und
dem Tegeler Forst in Berlin wurden von jeweils einer Buche und in Bogensee,
Land Brandenburg, von 4 Buchen Stammscheiben herausgesägt und vermessen.
Am Beispiel der Tegeler Buche wurde mit Hilfe von 20 aus verschiedenen
Schafthöhen entnommenen Stammscheiben eine Stammanalyse durchgeführt.
Die aufgestellten Jahrringkurven zeigten im Vergleich gute Übereinstimmungen,
was auf vergleichbare Wachstumsbedingungen schließen lässt.
Zwei der untersuchten sechs Buchen (beide vom Standort Bogensee) wiesen
gegen Ende der 80-iger Jahre starke Zuwachsminderungen auf, die im Wesentlichen
auf die Witterungsverhältnisse zurückgeführt werden können.
Besonders deutlich ausgeprägte Weiserjahre finden sich in den
letzten zwanzig Jahren, in denen diese auch gehäuft auftraten.
In den Jahren 1976, 1989 und 1995 zeigten 3 und 1992 vier Buchen einen
Zuwachsrückgang von über 30% gegenüber dem Vorjahr. Bei
der Analyse des Klimas in den Weiserjahren am Beispiel der Buchen vom
Standort Dahlem war im Zeitraum von 1989 bis 1992 eine Verschiebung
zwischen dem Auftreten von geringen Niederschlägen mit gleichzeitig
hohen Temperaturen und der Ausbildung von engen Jahrringen von ein bis
zwei Jahren festzustellen. Im überregional bedeutsamen Weiserjahr
1976 konnte bei geringeren Temperaturen und vergleichbaren Niederschlägen
diese Beobachtung nicht gemacht werden. Die Temperatur übt hier
einen negativ verstärkenden Einfluss aus.
Die Stammanalyse an der Tegeler Buche zeigte, dass innerhalb eines
Stammes die Jahrringkurven große Ähnlichkeiten aufweisen
und die jährlichen Zuwachsraten mit zunehmender Höhe geringer
werden. Im Alter von etwa 100 Jahren wies die Buche in der Höhenentwicklung
einen nur noch geringen Zuwachs auf, während sie im Dickenwachstum
noch nicht an ihre Grenzen angelangt zu sein scheint.
Bei der Bestimmung der Biomasse über das Stammvolumen und den Daten
aus dem Solling-Projekt zeigten sich große Differenzen. So waren
die errechneten Biomassen über das Stammvolumen und die Rohdichte,
ohne Berücksichtigung der unterirdischen Biomasse und der Äste
um 0,7 t größer als bei der Bestimmung auf Grundlage der Solling-Daten
(Ellenberg et al. 1986), die auch die unterirdische Biomasse einbeziehen.
Hier sind weitere Untersuchungen erforderlich.