TU Homepage

Arbeitsgruppe Ökologie der Pflanzen
PD Dr. Manfred Forstreuter
- Klimawandel und Vegetation -

Forstreuter Homepage
M. Forstreuter

Bachelorarbeit

N. Machost (2011) Untersuchung zur Mistel Viscum album L. entlang dreier Transekte im Bezirk Steglitz-Zehlendorf, Bachelorarbeit, FU-Berlin

Zusammenfassung

Die Laubholzmistel Viscum album L. gehört zu der 1285 Arten umfassenden Familie der Lorantháceae. Sie ist ein Parasit, der auf bestimmten Baumgattungen wächst, die befallenen Bäume schädigt und schließlich tötet.
Die Untersuchung der Mistelpopulation entlang dreier Transekte (jeweils ein 20 m breiter Streifen, auf einer Straßenseite, entlang einer möglichst geradlinigen Abfolge von Straßen) erfolgte um Auskunft über die aktuelle Anzahl der Mistel und deren Verbreitung innerhalb des Berliner Bezirkes Steglitz-Zehlendorf zu erhalten.
Dabei wurden Daten zur Mistel (Position im Baum, Größe, Anzahl) und zum Wirt (Gattung, Art, Standort, Vitalität …) aufgenommen.
Die Verteilung der mit Misteln befallenen Bäume innerhalb der Transekte ist sehr unterschiedlich, sowohl in Bezug zur Anzahl der Wirtsbäume als auch zu deren Position. Es kommt zur Cluster-Bildung mit stark befallenen Bäumen im Zentrum und gering befallenen Bäumen in den Bereichen am Rand und zwischen den Clustern.
Die 5 am Meisten befallenen Baumgattungen sind Betula, Tilia, Acer, Robinia und Populus.
Insgesamt wurden 3.051 Misteln auf 209 Bäumen gezählt. Auf 51 der befallenen Bäume findet sich nur eine Mistel. Auf 14 der befallenen Bäume fanden sich über 50 Misteln.
75 % der erfassten Misteln sind wahrscheinlich jünger als sechs Jahre (Kategorie 1). Die Misteln der Kategorie 2 und 3 haben nur einen Anteil von 19% bzw. 4% am Gesamtaufkommen.
Die Untersuchungen ergaben, dass die Baumgattungen unterschiedlich auf den Mistelbefall reagieren.
Der überwiegende Teil der befallenen Bäume befindet sich auf privatem Gelände.
Die Resultate der vorliegenden Erhebung wurden mit den Ergebnissen der Erhebung von Sukopp 1968 verglichen. Hierbei stellte sich raus, dass alle in der aktuellen Erhebung vorgefundenen Mistelstandtorten erst nach 1968 entstanden sind.
Desweiteren wird auf die unterschiedliche Haltung der Berliner Behörden in Bezug zur ´Mistel als Schadorganismus` eingegangen, Hypothesen über die Anzahl der befallenen Bäume im Bezirk aufgestellt und die zukünftige Entwicklung der Mistel diskutiert.

Statistik

zurueck
Stand: 23.12.2011 Autor:Manfred.Forstreuter@fu-berlin.de Haftungsausschluss